Neue Wege zur Regulierung des nekroptotischen Zelltods in Tumorzellen
Die Nekroptose ist eine wichtige Form des programmierten Zelltods, die in der Lage ist, Tumorzellen abzutöten, die gegen gängige Chemotherapie resistent sind. Interessanterweise spielt die Nekroptose auch bei anderen Krankheiten, einschließlich Infektionen und Neurodegeneration, eine zentrale Rolle. Während der Nekroptose verlagert sich das Protein MLKL in die zelluläre Plasmamembran und bildet dort Poren, die schnell zum Zelltod führen. Die Forschungsgruppe um PD Dr. rer. nat. Sjoerd van Wijk, Gruppenleiter am Institut für Experimentelle Pädiatrische Hämatologie und Onkologie (Goethe-Universität Frankfurt und der Frankfurter Stiftung für krebskranke Kinder) hat nun einen neuen Weg gefunden, wie die MLKL-Membranpermeabilisierung und der Zelltod reguliert werden. In Zusammenarbeit mit den Laboren von Prof. Dr. Melanie Boerries (Universität Freiburg) und Dr. Francesco Pampaloni (Buchmann Institute for Molecular Life Sciences (BMLS), Goethe-Universität Frankfurt) sowie GenXpro GmbH (Frankfurt am Main) zeigt die AG van Wijk, dass der lineare Ubiquitin-spezifische E3-Ligase LUBAC-Komplex die MLKL-vermittelte Nekroptose und die damit verbundene Entzündungssignalisierung reguliert (https://www.nature.com/articles/s41419-024-06447-6). Diese neuen Erkenntnisse liefern wertvolle Einblicke in die molekularen Mechanismen der Nekroptose, was wichtige Auswirkungen auf die Überwindung chemotherapieresistenter Tumoren hat.
Kontakt:
PD Dr. rer. nat. Sjoerd J. L. van Wijk, PhD
Institut für Experimentelle Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Tel.: 069 67866576
E-Mail: s.wijk@kinderkrebsstiftung-frankfurt.de
Bild:
Immunfluoreszenz der Membranakkumulation von aktivem MLKL (grün) in nekroptotischen Zellen (links) und nekroptotischen Zellen, in denen der LUBAC-Komplex gehemmt ist (rechts). Die Zellkerne sind blau gefärbt. (Bildnachweis: Dr. rer. nat. Nadine Weinelt (AG van Wijk)).